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Profil der VHS


Die kreisfreie Stadt Bielefeld ist mit ihren rund 340.000 Einwohnerinnen und Einwohnern das kulturelle und wirtschaftliche Oberzentrum in Ostwestfalen-Lippe. Sie genießt mit bedeutenden Firmen und der Universität internationalen Ruf.

Das Grundgesetz gibt den Bundesländern eine hohe Eigenständigkeit in den Bereichen Kultur und Bildung. Auch die Weiterbildung wird von den Ländern geregelt. Die Grundlage in Nordrhein-Westfalen ist das 1974 verabschiedete Weiterbildungsgesetz, das im Jahr 2000 modernisiert wurde. Nach dem Weiterbildungsgesetz ist es Aufgabe der Weiterbildung, Angebote zu machen, welche die Entfaltung der Persönlichkeit fördern, die Fähigkeit zur Mitgestaltung des demokratischen Gemeinwesens stärken und die Anforderungen der Arbeitswelt zu bewältigen helfen.

Die Kreise und die kreisfreien Städte sind verpflichtet, Einrichtungen der Weiterbildung bereitzustellen, die den Namen Volkshochschule (VHS) tragen. In Nordrhein-Westfalen bestehen 137 Volkshochschulen, die im Landesverband der Volkshochschulen e.V. zusammengeschlossen sind.

In Bielefeld wurde die erste Volkshochschule bereits 1920 gegründet und nach der Unterbrechung durch den Nationalsozialismus als eine der ersten bürgerschaftlichen Initiativen 1946 wieder gegründet. Zunächst noch ein Verein, ist sie seit 1972 eine kommunale Einrichtung in Trägerschaft der Stadt Bielefeld.

Die VHS ist eine öffentliche Weiterbildungseinrichtung, die zu großen Teilen aus öffentlichen Mitteln finanziert wird und daher in einer besonderen gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber der Einwohnerschaft und den von ihr gewählten kommunalen Gremien steht.

Es gibt ein Programmangebot in 3 Arbeitsfeldern:

• Angebote nach dem Weiterbildungsgesetz für Einzelinteressenten (Kurse und andere Veranstaltungen)
• Mitarbeiterfortbildung für Firmen und Verwaltungen (Firmenangebote)
• Angebote im Auftrag Dritter im Bereich Qualifizierung (Projekte).

Das inhaltliche Angebot in Form von Vorträgen, Tagesveranstaltungen, Abend- und Wochenendkursen und Seminaren gliedert sich in 7 Programmbereiche:

• Gesellschaft und Politik
• Alphabetisierung/Grundbildung
• Kultur, Kunst und Gestalten
• Gesundheit
• Fremdsprachen
• Integration/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
• Arbeitswelt und Beruf.

Als öffentliche Weiterbildungseinrichtung hat die VHS eine besondere soziale Verpflichtung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Dazu gehören in allen Programmbereichen Angebote für bildungsbenachteiligte Gruppen.

Die VHS nimmt ihren sozialen Auftrag in besonderer Weise in den Bereichen Integration/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Alphabetisierung und durch Angebote für Menschen mit Behinderungen wahr.

Das gesamte Angebot der VHS wird halbjährlich in einem Programmheft vorgestellt, das in der ganzen Stadt Bielefeld überall da zu erhalten ist, wo es Zeitschriften gibt. Außerdem wird es im Internet veröffentlicht.

Die VHS erreicht jährlich mit ihrem Angebot in über 1.400 Kursen in allen Stadtbezirken fast 16.000 Menschen und weitere 17.000 in Einzelveranstaltungen. Diese Zahlen belegen:

• Die VHS ist ein kommunaler Treffpunkt.
Die Unterrichtsorte der VHS in den Stadtbezirken und insbesondere in der Ravensberger Spinnerei werden von über 1.000 Menschen täglich besucht.

• Die VHS ist ein Kristallisationspunkt für öffentliche Diskussionen.
Fast 17.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen die VHS in Einzelveranstaltungen, insbesondere im Bereich Politik/Gesellschaft. Erreicht wird das durch intensive Kooperationen mit Bielefelder Vereinen und Gruppen sowie den kommunalen Kultureinrichtungen.

• Die VHS hat ein soziales Profil.
Durch den hohen Kostendeckungsgrad der Programmbereiche konnten die kostenintensiven, sozialverpflichteten Angebotsbereiche Alphabetisierung und Schulabschlüsse (Lehrgänge bis 2003) querfinanziert werden.

Knapp ein Drittel der VHS-Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 16 und 34 Jahren alt, ein weiteres Drittel bis 50 Jahre alt und ca. 44 % sind über 50 Jahre alt. Verglichen mit der Altersstruktur der Stadt zeigt sich, dass die VHS überproportional von Menschen zwischen 16 und 50 Jahren besucht wird. Der Frauenanteil der allgemeinen Kursbereiche liegt etwa bei 75 Prozent.

Der Finanzhaushalt der VHS beträgt jährlich etwa 3,1 Mio €. Finanziert wird die Volkshochschule durch Eigenbeträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu etwa 41Prozent, durch einen Zuschuss der Stadt in Höhe von 37 Prozent und einen Zuschuss des Landes von 18 Prozent. Einzelheiten sind dem jährlichen VHS-Geschäftsbericht zu entnehmen.
Die VHS hat  25 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 9 als wissenschaftliche Fachbereichsleiter (sog. Hauptamtliche Pädagogische Mitarbeiter), 5 als hauptberufliche Weiterbildungslehrer für Unterricht und Beratung und11 für die Verwaltung.

Seit 1986 ist die VHS mit ihrer Hauptstelle  in dem historischen Gebäude der Ravensberger Spinnerei untergebracht, die ein unter Denkmalschutz stehendes Beispiel für die Industriearchitektur der frühen Industrialisierung Bielefelds von 1856 ist und direkt am Stadtzentrum liegt.